Über mich

Ich zeichne und male seit Kindertagen. Nach längerer Pause hat sich dieses Hobby fest in meinem Leben etabliert. Da ich ab und zu gefragt werde ob ich eine Website habe, verwirkliche ich dieses Projekt hiermit - voilà !
Ich lebe mit meiner Familie in Potsdam Babelsberg.


Spaß und...

Kunst war immer ein wichtiger Teil meines Lebens. Auch wenn sie nie mein ganzer Lebensinhalt geworden ist, kann ich sie doch nicht aus meinem Alltag wegdenken. Schönheit, Ästhetik, Natur sowie das künstlerische Arbeiten mit anderen Menschen inspirieren mich. Wenn ich male kann ich zu 100 Prozent abschalten und die alltäglichen Probleme vergessen.
Deshalb ist es mir wichtig ohne zu viel Druck und Ehrgeiz malen und zeichnen zu können.


...Tradition

Malerei hat Tradition in meiner Familie. Bereits meine Urgroßmutter, Hedda Andrä-Geiler, verdiente Anfang des 20. Jahrhunderts in Weimar den Lebensunterhalt für sich und ihren Sohn (mein Großvater, Prof. Wilfried Andrä) mit dem Verkauf ihrer Bilder.

https://lichteramporzellanhimmel.jimdo.com/porzellinergalerie/hedda-andrae-geiler-paul-bley/

MEINE URGROßMUTTER HEDDA

MEIN GROßVATER PROF. WILFRIED ANDRÄ


Zu seinem 100 Geburtstag am 18. Juni 2023 haben mein Sohn und ich eine Portraitcollage erstellt. Wilfried wurde in Weimar geboren. Sein Vater war während der Schwangerschaft an der Grippe gestorben. Da zu dieser Zeit auch eine für Säuglinge lebensgefährliche Magen-Darm-Infektion grassierte, evakuierte ihn Hedda zu seinen Großeltern nach Dresden. Seine Mutter lebte weiter als freischaffende Künstlerin in Weimar. Erst zur Einschulung kam Wilfried zu ihr nach Weimar. Natürlich haben sich die beiden auch zwischenzeitlich besucht und gemeinsame Urlaube verbracht. Seine Oma nannte er "Mutter" und seine Mutter war die "Weimar-Mama". Da die Großeltern viel Zeit hatten, musste er in Dresden nicht den Kindergarten besuchen, worüber er sehr erleichtert war. 
"Manchmal habe ich aus dem Fenster geschaut und die Kindergartenkinder gesehen, die da Hand in Hand zu zweit gehen mussten. Da war ich wirklich froh nicht unter ihnen zu sein."

In der Grundschule fühlte er sich sehr wohl und lernte dort bereits - unwissentlich - seine zukünftige Frau Brigitte kennen. Der Lehrer war Reformpädagoge und arbeitete in den ersten beiden Schuljahren sehr spielerisch mit den Kindern. Meine Großeltern haben es ihm noch viele Jahre später gedankt.
Ein Abschluss der Schule war für Opa nicht möglich, da er vor dem Abitur zum Kriegsdienst auf einem Minensuchschiff (symbolisch dargestellt unten links auf der Portraitcollage) eingezogen wurde.

Die Nachkriegszeit verbrachte er als Hilfsarbeiter auf dem Land. Für seine Mutter sammelte er in der Hungersnot mal Weinbergschnecken, aber die Zubereitung erwies sich als nicht so einfach wie gedacht - es gab ja noch kein Internet, wo man mal so eben schnell ein Rezept googeln konnte...
Nachdem Opa sein Abitur nachgeholt hatte, schrieb er sich zum Studium in Jena ein. Dort wurde kurze Zeit später ein physikalisches Institut gegründet, wo er nach Abschluss des Studiums für den Rest seines langen Berufslebens als Professor arbeitete. Zwischendurch hatte er übrigens auch noch meine Oma Brigitte (oben links) geheiratet. :-)

Seine Forschungen auf dem Gebiet der Halbleitertechnik (im Modell oben rechts, mit seinen drei Kindern) führten ihn bis nach China, Japan und Frankreich, wo er teilweise mehrere Monate verweilte und lehrte, während "Gitt" zu Hause die drei gemeinsamen Kinder betreute. Ich ging von der 5. bis zur 10. Klasse nach dem Unterricht zum Mittagessen zu meinen Großeltern, gemeinsam mit meinen beiden Cousins. Immer wenn es Gerichte mit Reis gab, aßen wir diese mit Stäbchen, die Opa aus China mitgebracht hatte. Ab und zu war Opas guter Freund und Kollege Monsieur Danar zu Gast. Gemeinsam hatten die beiden die Modelle zur Halbleitertechnik erdacht und entwickelt. In der Brainstorming-Phase dieses Projekts war das ganze Wohnzimmer voll mit Tischtennisbällen, die sie für die Modellierung verwendeten. 
o o  o 
Mein Opa war für diese Grundlagenforschung wohl auch für den Nobelpreis für Physik vorgeschlagen worden. Bekommen hat ihn dann aber eine andere Arbeitsgruppe, mit der er eng zusammengearbeitet hatte und die diese Ergebnisse schon etwas eher veröffentlicht hatte.
Auch nach Erreichen des Rentenalters war mein Großvater noch lange beruflich aktiv und forschte zuletzt an einer magnetischen Kapsel, die zur Diagnose und Behandlung von Magen-Darm-Krankheiten Anwendung finden sollte. Allerdings war sein Kollege aus der inneren Medizin, der den Bedarf für solch eine Entwicklung geäußert hatte, bei Abschluss der Forschungen schon aus dem Berufsleben ausgeschieden, so dass die Erfindung bislang noch nicht in der Praxis Fuß fassen konnte.

Mein Opa wurde einige Jahre zu Hause von seinen drei Kindern im Wechsel betreut und ist am              22. Februar 2025 friedlich entschlafen.


Sein ehemaliges Institut IPHT - Leibniz Institut für Photonische Technologien - hat folgenden Nachruf veröffentlich, der Wilfrieds berufliches Schaffen aussagekräftig zusammenfasst:



20. März 2025
Herr Prof. Dr. Wilfried Andrä gehörte zu den ersten Mitarbeitern des Instituts für Magnetische Werkstoffe, aus dem das heutige Leibniz-IPHT hervorgegangen ist.
Geboren 1923 in Weimar, promovierte Wilfried Andrä 1957 an der Universität Jena und erlangte 1970 an der Technischen Universität Dresden den Titel „Doktor der Naturwissenschaften“. 1969 wurde er zum Professor an die Deutsche Akademie der Wissenschaften in Berlin berufen und arbeitete bis zu seiner Pensionierung an den Vorgängerinstituten des Leibniz-IPHT, zeitweise als Direktor.
Wilfried Andrä war ein international anerkannter Experte auf dem Gebiet des Festkörpermagnetismus (Domänen, Dünnschichten, Informationsspeicher, Hochtemperatursupraleitung, Mikromagnetismus). Seine Forschungsergebnisse fanden weltweit Anerkennung, und durch zahlreiche Kooperationen mit internationalen Kolleginnen und Kollegen trug er dazu bei, das Institut über die Landesgrenzen hinaus bekannt zu machen. Nach seiner Pensionierung verlagerte sich sein Hauptinteresse auf die Anwendung des Magnetismus in der Medizin, insbesondere auf magnetisches Marker-Monitoring, magnetisch induzierte Wirkstofffreisetzung und magnetische Hyperthermie, Gebiete, auf denen er noch über 20 Jahre nach seiner Pensionierung am Leibniz-IPHT und der EAH Jena forschte und dabei erfolgreich Promovierende und Studierende betreute.
Wir werden seinen Beitrag zur Entwicklung und Etablierung des Leibniz-IPHT in dankbarer Erinnerung behalten. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und allen, die ihm nahestanden. Sein Wirken und seine Verdienste bleiben ein bedeutender Teil unserer Institutsgeschichte.